Mit weiter steigender Nachfrage nach Milch und Milchprodukten weltweit wird es unwirtschaftlich, allein für die Kälberaufzucht Kühe zu halten. In den ersten drei Wochen der Aufzucht ist die Enzymausstattung der Kälber auch an Vollmilch und die entsprechenden Milchaustauscherrohstoffe angepasst.
Das Verdauungssystem des Kalbes
Im Maul des Kalbes werden je nach Intensität des Saugens prägastrische Esterasen zur Fettverdauung gebildet. Mit dem Schlundrinnenreflex werden bei physiologischer Körperhaltung beim Tränken die Nährstoffe am Vormagen vorbeigeschleust, damit sie im Labmagen mit dem Labferment gerinnen.
Im Dünndarm spalten dann Laktase und unspezifische Lipasen die Energiequellen aus der Tränke. Damit die Enzymbildung im Magen-Darm-Trakt möglichst schnell ihr Optimum erreicht, macht es Sinn, mit kleinen Mengen der in Zukunft zu verstoffwechselnden Stoffe Enzymtraining zu betreiben.
Milchaustauscherrohstoffe
Doch kommen wir nun zu den Rohstoffen in der Kälbertränke, die für die verschiedenen Tränkephasen sinnvoll sind und bei der Entwicklung des Kalbes vom Milchkalb zum Pflanzenfresser helfen.
Verträgliche Fette, Stärken und Säuren
Bis zur 4. Lebenswoche wird der Einsatz besonders verträglicher Komponenten empfohlen.
Bei den Fettquellen sollte hydrogeniertes (gehärtetes) Pflanzenfett zum Einsatz kommen. Die Verträglichkeit der eingesetzten Fettmischung hängt von deren Fettsäuremuster, dem Schmelzpunkt sowie der Fettverteilung in der Tränke ab. Am nächsten an der Fettsäurezusammensetzung von Milchfett liegt die Kombination von Palm- und Kokosfett. Eine Kombination aus anderen Pflanzenfetten und rohes Pflanzenfett sind nicht so gut geeignet. Daneben wird zur Aufbesserung des Energiegehaltes auch teilweise Stärke (Futtermehle, Quellmehle oder Quellstärke) eingesetzt. Hydrolisierte Stärken (Quellstärken und –mehle) sind verträglicher als unverarbeitete Stärke. Zum Schutz vor Durchfall werden organische Säuren im Milchaustauscher eingesetzt, um die Entwicklung der Darmbesiedlung in die Homöostase zu steuern und den Gesundheitsstatus zu sichern.
Zur Stabilisierung der Gesundheit werden auch Probiotika eingesetzt. Hierdurch wird neben der Reduzierung der Durchfallhäufigkeit auch die Gewichtsentwicklung verbessert. Zusätzlich binden Immunglobuline im Darm Krankheitserreger.
Fazit
Generell gilt: Je kürzer die Tränkedauer und je geringer die Menge pro Tag, desto höherwertiger sollte der Milchaustauscher sein.
Besser, aber auch kostengünstiger, ist die Zwei-Phasen-Tränke. Anfangs, zur besten metabolischen Programmierung wird ein sehr hochwertiger Austauscher eingesetzt. In der zweiten Phase kommt dann ein guter Nullaustauscher zum Einsatz, der die Umstellung von Milch zur Pflanze unterstützt.
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