Die physiologischen Vorteile eines hochwertigen Milchaustauschers gegenüber einer Vollmilchtränke liegen klar auf der Hand, an der Wirtschaftlichkeit jedoch scheiden sich die Geister. Die Lösung für einen optimalen Rohstoffeinsatz, der gleichzeitig Ihren Geldbeutel schont, heißt Mehr-Phasen-Fütterung.

Mehr-Phasen-Fütterung: So funktioniert’s

Da das junge Kalb im Verlauf seiner Aufzucht unterschiedliche Ansprüche an sein Futter stellt, macht es Sinn, die Tränkephase in verschiedene Abschnitte zu unterteilen. Diese beginnt zunächst mit der Biestmilch-Phase. In diesem Zeitraum muss das Kalb 2-4 Liter Biestmilch mit guter Qualität in den ersten vier Lebensstunden bekommen, um eine passive Immunisierung durch die enthaltenen Immunglobuline zu gewährleisten. Pro weitere Mahlzeit sollten dann, je nach Größe des Kalbes, 4-6 Liter Biestmilch täglich verabreicht werden. Auf diese Weise kann der Landwirt die Immunisierung des Kalbes aktiv beeinflussen und somit frühen Erkrankungen entgegenwirken.

Frühestens nach drei Tagen beginnt die sogenannte Iglu-Phase. Dies ist die Zeit, in der die Kälber einzeln in Boxen oder Iglus gehalten werden. Die Kälber werden hier einzeln betreut, und eine separate Tränke speziell für die jungen Tiere mit ihrem besonderen Bedarf ist problemlos möglich.

JOSERA Biestmilchspindel

Hierbei ist es besonders wichtig, den Milchaustauscher nach den Bedürfnissen des Kalbes auszuwählen. Die Physiologie des neugeborenen Kalbes ist auf die Verdauung von Milchkomponenten ausgerichtet. Extra für diese speziellen Bedürfnisse hat JOSERA mit IgluVital eine Kälbertränke entwickelt, die durch ihre besondere Ausstattung die optimale Entwicklung des Neugeborenen unterstützt.

Mit zunehmendem Alter und Grad der Entwöhnung, sowie dem Angebot anderer Futtermittel, wird das Enzymsystem angeregt. Dabei werden andere, für die Verdauung von Festfutter notwendigen Enzyme gebildet. Dies beginnt mit der Aufnahme von festen Futtermitteln und setzt sich mit der Umstallung in die Gruppe, der sogenannten Gruppen-Phase, fort. Dieser Prozess kann mit geeigneten Futtermitteln bzw. der Wahl des richtigen Milchaustauschers beeinflusst werden. Daher können Sie die Umstellung Ihrer Kälber vom Milchkalb zum Pflanzenfresser aktiv mitgestalten. Je besser diese Umstellung gelingt, desto geringer ist die Gefahr, dass das Kalb beim Absetzen einen Wachstumsknick bekommt bzw. desto höher sind die Leistungen der späteren Milchkuh. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist es in dieser Phase empfehlenswert, die Kälber auf kostengünstigere Milchausstatter umzustellen.

JOSERA Kalb aus Stall raus schauend

Erfolgsfaktor „Metabolische Programmierung“

Studien belegen, dass Kälber, die in den ersten drei Wochen intensiv mit Nährstoffen versorgt wurden, später als Milchkuh eine höhere Leistung erbringen können. Hierbei ist zu beachten, dass eine positive metabolische Programmierung nur dann gelingen kann, wenn die Kälber gesund sind. Kranke Kälber sind nicht in der Lage, die aufgenommenen Nährstoffe voll umzusetzen, bzw. nehmen die Tränke nicht komplett auf. Durch Fütterung und Management während der Trächtigkeit und in den ersten Wochen nach der Geburt werden die Leistungsfähigkeit und der Stoffwechsel der Kälber auf Jahre hinaus beeinflusst und „programmiert“.

JOSERA Kälber im Laufstall auf Stroh

Bei optimaler Aufzucht (z.B. JOSERA IgluVital + Optimil ) ergeben sich lebenslange Vorteile die Futteraufnahme, die Futter- und Nährstoffverwertung sowie die Einsatz- und Lebensleistung der Milchkuh.

Für eine positive metabolische Programmierung sollte der Landwirt auf hochwertige Milchaustauscher zu Beginn der Tränkephase achten und zusätzlich die Konzentration des Milchaustauschers auf 140 g/l Tränke erhöhen. Dies ist notwendig, um das Potenzial, das die metabolische Programmierung bietet, bestmöglich auszunutzen. Durch eine bedarfsgerechte Versorgung in den ersten Lebenswochen wird das Wachstum der inneren Organe bestmöglich gefördert und somit die Verwertung der Nährstoffe im späteren Leben gesteigert. In den ersten drei Lebenswochen ist das Kalb auf hochverdauliche Komponenten angewiesen.

Ab der vierten Lebenswoche sind diese sehr teuren Komponenten für das Kalb physiologisch nicht mehr notwendig, weil es aktiv von Milch auf Pflanze umgestellt werden muss. Um dies zu erreichen muss das Enzymsystem aktiv angeschoben werden, und hierbei ist z. B. Magermilchpulver nicht mehr notwendig. Es beeinträchtigt darüber hinaus eine wirtschaftlich rentable Aufzucht durch Verschwendung kostenintensiver Ressourcen.

JOSERA Kalb im Stall auf Stroh trinkend

Auf den Punkt gebracht

Die Mehr-Phasen-Fütterung in der Tränkeperiode der Kälber bietet viele Vorteile für Sie und Ihren Betrieb. Zunächst ist das Kalb in jeder Phase seiner Entwicklung bestens mit allen notwendigen Inhaltsstoffen versorgt, die es im entsprechenden Alter jeweils benötigt. Durch eine Erhöhung der Tränkekonzentration in den ersten Wochen führen Sie dem Kalb wichtige Nährstoffe zu, die es für eine positive metabolische Programmierung braucht. Eine höhere Widerstandsfähigkeit des Kalbes in der Tränkephase und eine bessere Entwicklung der inneren Organe wirken sich positiv auf die Leistungsfähigkeit der ausgewachsenen Kuh aus. Dies bedeutet aber eben nicht, dass Sie dem Kalb über die komplette Aufzuchtdauer hinweg Milchaustauscher mit hohem Anteil an Milchkomponenten füttern sollten. Denn um die Aufzucht auch wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten, sollten Sie im Verlauf der Gruppen-Phase Milchaustauscher mit höheren pflanzlichen Bestandteilen einsetzen, die zugleich die Entwicklung zum Pflanzenfresser fördern.


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