Relevanz der Kälberaufzucht
Der Grundstein für eine erfolgreiche Milchkuh wird in den ersten Lebenswochen des Kalbes gelegt. Umso wichtiger ist es deshalb, diese Aufzuchtphase der Jungtiere so problemlos wie möglich zu gestalten. Das Ziel ist die erfolgreiche Aufzucht leistungsstarker und fitter Kälber, die durch eine optimale Entwicklung ein niedriges Erstkalbealter und hohe Milcherträge in der Laktation erreichen.
Vollmilchtränke in der Kälberaufzucht
Es gibt vielfältige Gründe, wieso Vollmilch vertränkt wird. Es ist die natürlichste Form der Kälbertränke, gleichzeitig ist die Vollmilch auf den Betrieben bereits vorhanden und muss nicht extra zugekauft werden. Es handelt sich hierbei um 100% Milchprotein und enthält zudem hochverdauliche Nährstoffe. Häufig wird auch besonders in Zeiten geringer Milcherlöse und steigender Kosten für Milchaustauscher auf das Vertränken von Vollmilch zurückgegriffen.
Abbildung 2: Mineralstoff- und Vitamingehalt in Vollmilch in
Relation zum Bedarf eines Kalbes (Vgl. Kamphues 2009)
Es gilt jedoch zu beachten, dass die Vollmilchtränke den ernährungsphysiologischen Ansprüchen des Kalbes nur bedingt gerecht wird. Züchtung, gestiegene Milchleistung oder auch Fehler im Trockenstehmanagement führen dazu, dass die Vollmilch keine bedarfsdeckende Ausstattung an Vitaminen und Spurenelementen besitzt. Gleichzeitig sind Kälber nicht in der Lage, bestimmte Vitamine (B-Vitamine) selbst zu synthetisieren, da ihr Pansen zunächst noch funktionslos ist. Insbesondere die Versorgung von Kupfer, Zink, Mangan, Selen und den Vitaminen A, D und E sowie den B-Vitaminen kann durch die Vollmilchtränke nicht in ausreichender Form sichergestellt werden.
Von besonderer Bedeutung ist das Spurenelement Eisen. Der Eisengehalt in der Vollmilch liegt bei 2 mg/l, der Bedarf des Kalbes bei etwa 100 mg pro Tag. Durch das Tränken von Vollmilch kann dieser Bedarf nicht gedeckt werden. Die Folge kann eine gestörte Blutbildung sein, da der Organismus in der Hämoglobinbildung eingeschränkt wird. Eine bedarfsdeckende Versorgung mit Eisen ist notwendig, um ein uneingeschränktes Wachstum zu ermöglichen und die Widerstandsfähigkeit der Kälber gegenüber Infektionen zu erhöhen.
Mögliche Folgen eines Mangelzustandes an Vitaminen und Spurenelementen können zudem eine reduzierte Immunabwehr und Vitalität, sowie Trinkschwäche und Durchfall sein. Diese Erkrankungen folgern eine schlechtere Futterverwertung und verringerte Wachstumsraten. Damit es nicht soweit kommt, empfiehlt sich der Einsatz eines Vollmilchaufwerters.
Vollmilch | Empfehlung | |
---|---|---|
Eisen mg/kg | 2 | 100 |
Zink mg/kg | 35 | 80 |
Mangan mg/kg | 0,2 | 70 |
Kupfer mg/kg | 0,5 | 8 |
Selen mg/kg | 0,15 | 0,4 |
Abbildung 1: Defizite in der Vollmilch
Beeinflussung der Leistungsfähigkeit von Kälbern
Es gibt noch weitere Faktoren, die das Wachstum und die Entwicklung der Kälber beschränken können: Das Verdauungssystem des jungen Kalbes ist optimal an die Verwertung von Vollmilch angepasst. Jedoch können Managementfehler wie mangelhafte Hygiene und verschiedene Stressfaktoren die Gesundheit des Kalbes beeinträchtigen.
Gerade Durchfallerkrankungen stellen in den ersten Lebenswochen eine der häufigsten Gründe für Kälberverluste dar. In diesem Zusammenhang sind vor allem Erreger wie Kryptosporidien, Rota-& Coronaviren und E.coli-Bakterien zu nennen. Besonders gefürchtet sind die Kryptosporidien. Ein Kälbermonitoring aus dem Jahr 2018 aus Sachsen zeigte, dass auf 59 von 60 Betrieben Kryptosporidien bei Kälbern nachgewiesen werden konnten.
All diese genannten Erreger schädigen die Darmschleimhaut des Kalbes. Daraus resultieren einhergehende Flüssigkeits- und Elektrolytverluste und damit verbunden eine Blutübersäuerung. Als Folge zeigen betroffene Tiere Wachstums- und Leistungsdepressionen. Auch endet Kälberdurchfall nicht selten mit dem Tod des Tieres.
Abbildung 2: Auslöser für Frühdurchfälle
Kranke Kälber sind nicht nur zeit- und kostenintensiv, Studien belegen auch, dass sich Erkrankungen beim Kalb auf die Leistungsfähigkeit in der ersten Laktation auswirken. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, Fehler zu vermeiden, die die Gesundheit des Kalbes negativ beeinflussen. Besonders wichtig sind hier ein gutes Kolostrummanagement und gründliche Hygienemaßnahmen. Aber auch die Fütterung kann die Entwicklung des Kalbes durch eine optimale, bedarfsgerechte Versorgung gezielt unterstützen.
Positive Effekte durch Säuren in der Kälberaufzucht
Die Verwendung von Säuren kann sich positiv auf die Kälberaufzucht auswirken. Durch die Absenkung des pH-Wertes unterstützen Säuren den Gerinnungsprozess im Labmagen. Dadurch können die Nährstoffe aus der Milch besser resorbiert und für das Wachstum des Kalbes genutzt werden. Außerdem kann durch eine Unterstützung des Gerinnungsprozesses Durchfall vorgebeugt werden.
Bei der Vollmilchtränke wird die Milch häufig nicht unmittelbar nach dem Melken an die Kälber vertränkt. Durch Stehenlassen der Milch oder unsaubere Behältnisse, die mit der Milch in Kontakt kommen – nicht zuletzt auch im Nuckeleimer, vermehren sich unerwünschte Bakterien exponentiell. Die Aufnahme einer hohen Anzahl an krankmachenden Bakterien kann wiederum bei den jungen Tieren zu Durchfall führen. Durch eine Ansäuerung der Milch und der damit verbundenen Senkung des pH-Wertes wird das Bakterienwachstum gehemmt. Besonders bei der ad libitum Fütterung sollte dieser Punkt berücksichtig werden.
Beachten Sie: Der Einsatz von Säure ersetzt jedoch nie eine gründliche Arbeitsweise und die Reinigung der Nuckeleimer!
Der Vollmilchaufwerter JOSERA GastroVit ergänzt nicht nur Vitamine und Spurenelemente – bei JOSERA GastroVit handelt es sich um eine Kombination verschiedener Wirkstoffe mit dem Ziel der Verbesserung der Verdaulichkeit und des Immunsystems durch die Ergänzung von Säuren und gesundheitsfördernden Wirkstoffen.
Neben den wichtigen Vitaminen und Spurenelementen enthält JOSERA GastroVit eine Kombination aus Säuren, die Labgerinnung fördern und Bakterienwachstum hemmen.
Daneben enthält JOSERA GastroVit noch weitere Wirkstoffe, die das Immunsystem des Kalbes stärken und es gegen äußere Einflüsse wappnen:
Zur Reduktion des Risikos von Magen-Darm-Erkrankungen sind in JOSERA GastroVit Probiotika enthalten. Das sind lebende Mikroorganismen wie beispielsweise Milchsäurebakterien. Sie dienen dazu, eine Besiedlung und Vermehrung von potenziellen Krankheitserregern im Darm des Kalbes zu unterbinden. Präbiotika sind unverdauliche Kohlenhydrate. Spezielle Darmbakterien des Kalbes sind in der Lage, diese als Energiequelle für ihr Wachstum zu nutzen. Die Vermehrung dieser „guten“ Keime hemmt die Verbreitung unerwünschter Keime und hält insgesamt das Darmmilieu stabil.
Auch enthält JOSERA GastroVit Knoblauch. Zu den positiven Wirkungen von Knoblauch zählt unter anderem seine hemmende Wirkung auf Durchfallerreger wie Kryptosporidien. In einer aktuellen Studie konnte durch die Behandlung von erkrankten Ziegen mit Knoblauch die Anzahl an Kryptosporidien-Eier im Kot um 77 % reduziert werden (siehe Abbildung 5, Vgl. Kahn et al., 2021). Knoblauch verbessert zudem nicht nur die Darmgesundheit, sondern trägt auch dazu bei, die Futterverwertung und die Gewichtszunahme zu steigen.
Abbildung 3: Behandlung von Ziegen mit Knoblauch hemmt die Vermehrung von Kryptosporidien (Vgl. Khan et al. 2021)
Zur Herstellung des Produkts verwendet JOSERA lediglich äußerst hochwertige Rohwaren, die zusätzlich im hauseigenen Labor auf die Qualität geprüft werden. Auf dem Bild sehen Sie die oben genannten Bestandteile von JOSERA GastroVit.
Die in JOSERA GastroVit enthaltenen Immunglobuline aus dem Volleipulver sind in der Lage, durch Bindung an spezifische Erreger die Gefahr verschiedener Infektionskrankheiten zu reduzieren.
Und auch enthält JOSERA GastroVIt ß-Carotin. Dieses ist die Vorstufe, die zur Synthese von Vitamin A benötigt wird. Denn durch einen Mangel an ß-Carotin treten Veränderungen im Bereich der Atemwege und der Darmschleimhaut auf.
JOSERA verwendet ausschließlich Rohwaren von bester Qualität und prüft diese darüber hinaus im hauseigenen Labor. Im Bild werden die oben genannten, zentralen Inhaltsstoffe von GastroVit dargestellt.
Diese spezielle und auf das junge Kalb abgestimmte Kombination in JOSERA GastroVit erhöht die Widerstandsfähigkeit der Kälber und senkt das Risiko von Wachtsums- und Leistungsdepression im jungen Kälberalter.
Jetzt das Erklärvideo zu JOSERA GastroVit ansehen:
Fazit
Es gibt viele Gründe für die Vollmilchtränke, diese ergeben sich häufig durch das jeweilige Management auf den Betrieben. Aus ernährungsphysiologischer Sicht gilt es jedoch zu beachten, dass bei Vollmilchfütterung ein Aufwerter für eine adäquate Versorgung der Kälber unerlässlich ist. Durch den Vollmilchaufwerter GastroVit können die Defizite der Vollmilch ausgeglichen und das Immunsystem sowie die Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse gestärkt werden. So wird die optimale Grundlage für ein erfolgreiches Gelingen der Kälberaufzucht geschaffen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Fütterung von Sperrmilch an Kälber
In der Trockenstehphase und während der Laktation werden Milchkühe häufig mit Antibiotika behandelt. Hierbei kommen in der Regel Penicilline in Kombination mit Aminoglycosiden und Cephalosporine zum Einsatz.
Alles Milch oder was? Das braucht ein junges Kalb!
Nach der Biestmilchperiode erhalten die Kälber als Tränke Vollmilch oder Milchaustauscher. Vollmilch ist aus ernährungsphysiologischer Sicht eine sichere Tränke, wenn man sie mit Vitaminen und Spurenelementen ergänzt.